Kirche von Tréhorenteuc oder Leglise de Trehorenteuc ou "Eglise du Graal", das Fenster der Tafelrunde
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Der Gral die ultimative Suche

Die Suche nach dem Gral

Bevor der Gral heilig oder heilig ist, ist er der Erbe der Kessel der keltischen Mythologie, die Überfluss und Unsterblichkeit bringen. Und wenn die Autoren den Gral mit der Schale des Abendmahls identifizieren, erscheinen hinter dem Kelch der Danksagung noch immer, fragmentiert, aber lesbar, die wunderbaren Kelche der alten Religion.

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9 JAHRHUNDERTE GESCHICHTE UM DEN GRAL

Im 12. Jahrhundert beschreibt Chrétien de Troyes, der allererste Autor, der den Gral inszenieren lässt, seinen Reichtum, sein Licht aus Gold und prächtigen Edelsteinen – ohne jedoch seine Form zu definieren. 20 Jahre später macht Wolfram von Eschenbach ihn zu einem Stein, der vom Himmel gefallen ist und die Kraft hat, zu heilen, zu nähren und zu regenerieren. Nach ihnen wird der Gral zu einem kostbaren Kelch oder Ziborium, in dem sich manchmal der göttliche Körper inkarniert. Und immer bringt der geheimnisvolle Talisman alles Gute der Welt, den leidenden Körpern und Seelen. Als Erben der keltischen Helden ist es die Pflicht der Ritter der Tafelrunde, sich auf die Suche nach dem Gral zu begeben. Die Tafelrunde ist übrigens der einzige Ort außerhalb des Gralsreichs, an dem der heilige Kelch erscheint. König Artus gelang es somit, eine Verschmelzung zwischen der Märchenwelt und der Gralswelt herzustellen.

DER GRAL: KÖNIGLICHES ODER HEILIGES SYMBOL?

Der Gral erscheint nicht allein: Er ist das strahlende Zentrum eines Rituals, in dem ein Schwert, die Lanze, aus deren Silber unaufhörlich Blut fließt, eine reiche Schüssel zum Aufschneiden und das dazugehörige Messer aufeinander folgen. Junge Mädchen von reiner Schönheit und schöne junge Männer bilden den Zug.
Diese Schätze des Gralszuges, die eine heroische und sakrale Funktion hatten, dienten alle zusammen dazu, den König zu bestimmen. Dieses mythische Thema findet sich auch im Umzug der alten irischen Götter, den Túatha dé Dánann, oder in den Legenden über die königliche Inthronisation bei den Skythen oder in Indien.
Die Schriftsteller, die im Mittelalter die faszinierenden, aber für sie unklaren alten Erzählungen wiedergaben, ahnten die Verbindung zwischen Kelch, Speer und Königtum. Für sie bezeichneten Speer und Kelch tatsächlich einen König, nämlich Christus, den König der Herrlichkeit. So wurde der Kelch zum Kelch des Heiligen Blutes und die Lanze zu der Lanze, die die Seite des Erlösers durchbohrte.

Text verfasst von Claudine GLOT, Centre de l’imaginaire Arthurien (CIA)

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